Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Tourismus

Die Tourismusbranche gehört zu den größten Wirtschaftszweigen und hat auch weiterhin noch starkes Wachstumspotenzial. Wussten Sie, dass laut einer Studie von der UNWTO (Weltorganisation für Tourismus), bis zum Jahr 2030 die Zahl der internationalen Reisenden auf 1,8 Milliarden ansteigen soll, was einem jährlichen Wachstum von 3,3 Prozent entspricht?
Bei einem derartig rapiden Anstieg ist es wichtig, dass man nicht einfach nur auf Reisen geht, sondern dass man seine Reisen mit einem Bewusstsein der Umwelt gegenüber antritt.

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt und hat mit der Zeit immer mehr Einklang nicht nur in der Gesellschaft an sich genommen, sondern auch in den Köpfen jedes einzelnen wird das Thema der Nachhaltigkeit immer präsenter.

Fußstapfen

Was ist Nachhaltigkeit eigentlich und was hat das mit dem Wirtschaftszweig des Tourismus zu tun?

Nachhaltigkeit ist die auf lange Zeit anhaltende Wirkung. Nachhaltig zu handeln bedeutet demnach, dass die Menschheit sich so verhalten sollte, dass alle Lebewesen, sprich Tiere, Pflanzen und Menschen, auf der Erde auch in Zukunft gut leben können. Man muss die Ressourcen, die einem die Natur zur Verfügung stellt als Geschenk ansehen und dankbar sein. Man darf nicht in die Bequemlichkeit verfallen und diese Ressourcen als selbstverständlich betrachten. Unter den natürlichen Ressourcen zählen unter anderem Rohstoffe, wie Kohle, Erdöl, oder Salz. Diese natürlichen Stoffe werden als Grundlage für die Herstellung neuer Produkte verwendet. Aber auch die Elemente Luft und Wasser müssen von uns Menschen dankbar angenommen werden und geschützt werden.

Es werden immer mehr Siegel und Label vergeben, die sich mit der Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Die Gütesiegel geben beispielsweise Orientierung über nachhaltige Reisen weltweit. Zum Einen gibt es Siegel, die sich mit ökologischen, gesundheitlichen und sozilen Kriterien beschäftigen. Zum Anderen gibt es das europäische Umweltzeichen, welches an Beherbergungsbetriebe und Campingplätze vergeben wird. Eine Voraussetzung bei diesem Umweltsiegel ist es, dass der Strom aus mindestens 50% erneuerbaren Energiequellen stammen muss.
Außerdem gibt es das Siegel „Blaue Flagge“. Die blaue Flagge steht symbolisch für die Einhaltung einer guten Wasserqualität.


Nachhaltigkeit

Sanfter Tourismus

Der nachhaltige Tourismus auch sanfter Tourismus genannt beschäftigt sich mit drei grundlegenden Prinzipien. 1. Die Auswirkungen auf die Natur möglichst gering halten. 2. Die Natur möglichst intensiv und ursprünglich zu erleben. 3. Sich an die kulturellen Gegebenheiten des bereisten Landes anpassen. Dies sind Prinzipien, welche sich ein jeder Reisende vor Augen halten soll, wenn er eine andere Stadt, ein anderes Land und eine andere Kultur bereist.

Jeder geht mit einem ganz eigenen individuellen Ziel auf Reise, wobei das Grundziel bei jedem das Gleiche ist. – Man will die unberührte Natur genießen und die Kultur, als auch die kulinarischen Köstlichkeiten eines Landes entdecken. Doch wie soll man die kulinarischen Köstlichkeiten genießen, wenn die Gewässer verschmutzt sind und demzufolge den Tieren dort der Lebensraum genommen wird. Die kulinarischen Köstlichkeiten wie Krabben, Fische und andere Meeresbewohner wird es dann mit der Zeit nicht mehr geben.

Landschaft

Auch tragen viele Klimaschutzprojekte zum sanften Tourismus bei. Unternehmen Sie Wanderreisen oder Radreisen und verzichten Sie auf die Fortbewegung mittels eines Autos. Hinzu kommt, dass man sowohl zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad viel mehr zu sehen bekommt, was die Natur bietet. Seien es Tiere, die Sie unterwegs entdecken, verschiedene Pflanzen, oder auch die Kultur eines anderen Völkerstammes. Dies alles könnten Sie nicht bestaunen, wenn Sie mit dem Auto unterwegs wären. So tragen Sie nicht nur etwas für den Schutz der Umwelt bei, sondern ziehen auch für sich persönlich positive Ereignisse aus einer Reise mit dem Rad oder zu Fuß.


Natürlich gibt es auch noch wirtschaftliche und soziokulturelle Aspekte, die zu beachten sind. Darunter fallen sowohl die Arbeitsbedingungen der Angestellten vor Ort, als auch die Gleichberechtigung und Förderung des Wohlstandes vor Ort. Im soziokulturellen Bereich geht es hauptsächlich darum ein Urlaubserlebnis zu schaffen, welches sowohl regionaltypisch, als auch nachhaltig ist.

Jedes Gütesiegel hat seine eigene Geschichte

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es wichtig ist, sich gut zu überlegen, mit welchem Verkehrsmittel ich mich zu meinem ausgewählten Reiseziel bewege. Die Wahl der Unterkunft ist ein Kriterium über das selbstverständlich auch gut nachgedacht werden sollte. Eine gute Hilfe sind hierbei die verschiedene Siegel, auf welche Sie Acht geben können. Selbstverständlich gibt es noch mehr Punkte die ich Ihnen gerne ans Herz legen möchte, welche Sie bei Ihrer nächsten Reise beachten sollten. Wenn Sie eine Reise in ferne Länder unternehmen möchten, überlegen Sie wie lange Sie sich dort aufhalten wollen. Es ist empfehlenswert lieber einmal länger zu fliegen, als öfter kurze Strecken zu fliegen. Außerdem ist es in diesem Zusammenhang relevant zu erwähnen, dass Sie nur so viel Gepäck mit auf Ihre Reise nehmen sollten, wie Sie tatsächlich benötigen. Je schwerer das Gepäck ist, desto mehr Treibstoff wird freigesetzt. Durchschnittlich hat ein Deutscher Staatsbürger im Jahr 2018 rund 8,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid produziert. Im Jahr davor belief sich der Verbrauch von Kohlenstoffdioxid pro Person noch auf 4,8 Tonnen.

Des Weiteren können Sie gezielt auf die Gütesiegel achten, welche sich an den Unterkünften befinden sollten. Auch stellen Bio-Bauernhöfe oftmals eine gute Alternative zu klassischen Hotels dar. Sie kommen mit Einheimischen schneller und besser in Kontakt und erlangen so ein Stück mehr Zugehörigkeit und erhalten außerdem auch tiefere Einblicke in die Kultur des jeweiligen Landes.

Wenn Sie gerne einen Reiseführer nutzen wollen, dann können Sie diesen in den meisten Fällen auch digital herunterladen, denn oftmals wird ein Reiseführer nach der Reise nicht mehr benötigt und landet im Müll. Ein weiterer Aspekt, ist der, dass Sie die Nutzung der Klimaanlage auf ein Minimum reduzieren sollten. Wenn Sie Ihr Zimmer verlassen, sollten Sie die Anlage ausstellen, oder alternativ von Anfang an nur Ventilatoren benutzen.

Co2


Wenn Sie in einen Strandurlaub fahren und keine Lust haben sich den ganzen Tag zu sonnen oder schwimmen zu gehen, könnten Sie am Strand entlang laufen und anfangen den Müll, welcher angespült wird einzusammeln. Gerade an Strand- und Küstenregionen bietet es sich oft an ein CleanUp durchzuführen. Seien Sie für andere ein Vorbild und starten Sie, den Plastikmüll und anderen angespülten Müll zu entsorgen.

Good to know

Umweltverschmutzung

Wussten Sie, dass das Verbot der Plastiktüten nicht nur in Deutschland Anklang gefunden hat, sondern auch in vielen anderen Ländern werden Gesetze diesbezüglich ausgesprochen. Daher ist es ratsam, dass Sie sich vor jeder Reise informieren, welche Bestimmungen in den verschiedenen Ländern herrschen. In manchen Ländern werden sogar Strafen verhängt, wenn man eine Plastiktüte in Gebrauch nimmt. In ostafrikanischen Ländern werden sowohl Nutzer, als auch Hersteller von Plastiktüten mit sehr hohen Geldstrafen oder auch Gefängnisaufenthalt bestraft. Laut Angaben des UN-Umweltprogramms haben seit Sommer 2019 bereits 61 Staaten weltweit die Herstellung und den Import von Plastiktüten verboten. Weitere 83 Staaten haben den kostenlosen Vertrieb der Tüten untersagt. Fazit: 74% aller Staaten weltweit gehen aktiv gegen die Bekämpfung von Plastikmüll vor. Diese Maßnahmen werden der Umwelt zuliebe getroffen. Sie beschützen die natürlichen Ressourcen, die Lebewesen und Ihren Lebensraum.


Dies alles sind im Großen und Ganzen gesehen nur kleine Schritte in die richtige Richtung, welche sich aber zu gigantischen Schritten entwickeln können, wenn jeder seine Denkweise ändert und sich aktiv am Geschehen beteiligt.

Es ist also festzuhalten, dass sich der nachhaltige Tourismus aus vielen Komponenten zusammensetzt und dass die Umsetzung von jedem zu realisieren ist, sodass jeder Mensch mit einfachen Mitteln dazu beitragen kann, die Umwelt zu unterstützen und somit die Ziele des sanften Tourismus zu erreichen.

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